Fördermittelberatung Innovation: Auf dem Weg in die Gegenwart – Innovation einleiten, umsetzen und den Markt beherrschen – So geht das im Unternehmen!

Treffen sich ein Tischler und ein Farbenlieferant. Fragt der Tischler den Farbenlieferanten: „… und was machst du so?“, sagt der Farbenlieferant „Ich mach jetzt Innovation!“. Äußert sich der Tischler fragend: “Du machst in Innovation?“ Antwortet der Farbenlieferant „Ja. Ganz einfach. Bis gestern haben wir nur blaue Farben produziert und verkauft. Aber ab heute produzieren wir auch rote Farbe! – und das ist die Innovation! – Wird sogar vom Staat finanziell mit Fördermitteln unterstützt!“ Erwidert der Tischler: „Soll das bedeuten, dass ich für meine Fräsmaschine eine andere Frästechnik erfinden könnte und das wäre dann Innovation?“ Antwortet der Farbenlieferant: „Ja, das kann eine Innovation sein!“. Antwortet der Tischler: „Das wusste ich nicht! Was ich da wohl an Fördermitteln schon alles verloren habe?“

 

So oder so ähnlich kann es sich darstellen, wenn Unternehmen oder Technikabteilungen nicht genau wissen, was schon Innovation sein kann (die auch noch finanziell gefördert wird!). Die meisten Unternehmen denken wahrscheinlich, dass eine Innovation die Welt verändern muss, um vom Staat mit Fördermitteln bzw. Zuschüssen gefördert zu werden. Aber dem ist überhaupt nicht so! Es ist alles viel einfacher, und ich möchte Ihnen –verehrte Leser- mit diesem Artikel einen Weg darstellen, wie Sie für sich entdecken, ob Sie schon „in Innovation machen bzw. den Schritt erfolgreich umsetzen!“

Am besten wir starten mit den Begriffsbestimmung und Differenzierung: Das Wort Innovation bzw. „innovare“ stammt aus dem Latein und bedeutet „erneuern“ bzw. Erneuerung. An dieser Stelle schon gleich die Information von mir: Um innovativ zu sein (und auch geschenktes Geld/ Zuschüsse zu erhalten) müssen Unternehmen nicht „alles“ erneuern, sondern eigentlich „nur“ einen bestimmten Aspekt verändern. Wie eingangs geschildert, kann es wirklich die Umstellung von blauer auf rote Farbe sein. Das kann bereits gefördert werden und die „Entwicklungskosten“ für diese Umstellung werden vom Staat mit „nicht rückzahlbaren Zuschüssen“ unterstützt (geschenktes Geld vom Staat!).

In den meisten Projekten ist es eine Innovation auch eher subjektiv (rote Farbe statt blaue Farbe). Das bedeutet, dass es keine „MEGA Erfindung“ ist, sondern es beginnt eben schon dann eine Innovation zu sein, wenn es für das jeweilige Unternehmen eine Neuerung darstellt!!! Es setzt auf Bekanntem auf!!! Das ist genau der Bereich von „Forschung & Entwicklung“ welche der Staat bei kleinen und mittleren Unternehmen mit Zuschüssen fördert. Bitte merken Sie sich dieses Bespiel, und prüfen bei sich im Unternehmen, ob Sie nicht auch in der Nähe vom Thema „Innovation“ stehen. Entdeckungshilfen dazu lesen Sie in den nächsten Absätzen dieses Artikels.

Um Ihnen aber auch das andere „Ende“ zum Thema Innovation zu verdeutlichen, schildere ich Ihnen gleich ein Bespiel, welches in der industriellen Forschung bzw. der Grundlagenforschung verankert ist, und nicht bei den kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland. Oftmals haben kleine und mittlere Unternehmen diese Art von Beispielen im Kopf, wenn es um Innovationen geht und lassen sich davon abschrecken bzw. fangen deswegen nicht bei sich im Unternehmen an, eine Innovation „anzudenken“. Aber ohne Innovation, also ohne „Erneuerung“ (auch des schon Bestehenden) wird ein wirtschaftliches Wachstum im Unternehmen erheblich schwerer zu erreichen sein, als mit Innovation.

 

Das Beispiel aus der Industrie lässt sich wie folgt erläutern: Objektiv wäre eine Innovation, wenn es wirklich noch „nie“ jemand wusste und es quasi „jetzt“ entdeckt hat. Wenn es nichts, aber gar nichts Vergleichbares gibt. Wenn es dazu Grundlagenforschung bedarf, um überhaupt erstmal das Funktionsprinzip zu entdecken (!). Beispielhaft wäre hier der „Lotuseffekt“ anzuführen.

Der geschilderte Vorgang (Mitnahme von Schmutzpartikeln) ist seit ca. 2000 Jahren (!) im Buddhismus bekannt, wurde aber erst in 1970´er Jahren mit der Forschung (!) erfasst. Das war aber nicht die Innovation, das war erstmal nur die Erforschung. In den 1990´er Jahren wurde dann einen Erfindung (Invention) daraus. Dann wurde aus dem Lotuseffekt eine wirtschaftliche Nutzung möglich, als die „Funktion“ (Erfindung bzw. Invention) des Selbstreinigungseffektes bzw. die Verringerung der Haftung von Schmutzpartikeln bei verschiedenen Produkten o.ä. zur Anwendung kam! Die Innovation ist hier die Nutzung in einem Produkt (z.B. Abperleffekt) in der Vermarktung.

Bis zum Zeitpunkt der wirtschaftlichen Nutzung waren Millionenbeträge und sehr viele Menschen mit sehr viel Zeitstunden nötig. 

 

Wir können nun die objektive Neuheit (Lotuseffekt) gegen die subjektive Neuheit (Bestehendes verändern) abgrenzen und dies in den unterschiedlichen Fördertöpfen beantragen. Zu Ihrer Info: Die subjektiven Neuheiten sind die überwiegende Anzahl aller Anträge für Zuschüsse für Innovationen von kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland.

Weiterführend möchte ich ergänzen: Es gibt Ideen, welche als Invention/ Erfindung bezeichnet sind und die Innovation (Forschung und Entwicklung, FuE) im Sinne des Endproduktes bzw. des Endverfahrens, und es gibt die Grundlagenforschung.

 

Als Unternehmer interessiert mich dann, wie ich die verschiedenen Schubladen der Innovation für mich nutzen kann. Welche Einteilung gibt es und wo stehe ich als Unternehmer. Deswegen stelle ich hier das sogenannte „Vier-Schubladen-Prinzip“ dar:

 

Produktentwicklung als Innovation

·       Entwickeln und Konstruieren mit einer wirtschaftlichen Zielstellung von der Idee bis zur Markteinführung

·       Forschung im engeren Sinn (= Gewinnung von Erkenntnissen über Funktionsweisen und Zusammenhänge) nicht erforderlich!

·       Eine neuartige Kombination von vorhandenen Erkenntnissen kann schon Produktentwicklung sein

·       Beispiel: erstmalige Anwendung von Nanotechnologie zur Beschichtung von Oberflächen (Lotuseffekt)

   

Anpassungsentwicklung als Innovation

·       Keine neuen Produkte oder Dienstleistungen

·       Vorhandene Produkte oder Dienstleistungen werden angepasst an

die Anforderungen lokaler Märkte

·       neue gesetzliche Bestimmungen

·       aktuelle Trends

·       Beispiel: Geänderte Parametrierung von PKW- Motoren zur Einhaltung von Emissionsgrenzwerten (z.B. Abgasnorm Euro 5)

 

Verfahrensentwicklung  als Innovation

·       Gegenstand ist nicht das Produkt an sich, sondern die effiziente wirtschaftliche Art und Weise der Herstellung 

·       Produktion über mehrere Prozessschritte

·       Oft in Pharma, Chemie, Biotech 

·       Beispiel: Entwicklung eines kontinuierlichen Recyclingverfahrens für mit Folie beklebtes und beschichtetes Glas

 

Weiterentwicklung / Optimierung als Innovation

·       Produkt mit allen Funktionen vorhanden, Funktion wird verbessert oder optimiert

·       Oft nur Verbau einer oder weniger neuer Komponenten (die Innovation ist dann dieser Komponente zuzuordnen)

·       Beispiel: Steigerung des Abtrags einer Fräsmaschine durch Erhöhung des Drehmoments

 

Dieses „Vier-Schubladen-Prinzip“ können Unternehmen nutzen und sich daran testen bzw. damit im eigenen Unternehmen hinterfragen, ob es in eine der vier Bereiche passen würde, wenn es dann ein Innovationsprojekt angehen möchte.

Innovation bzw. die Selbsterkenntnis zu den Möglichkeiten zum Innovieren im eigenen Unternehmen kann auch durch das Thema „Verbesserungsvorschläge von Mitarbeitern“ erfolgreich ins Leben gerufen bzw. am Leben gehalten werden. Aus den „Vier-Schubladen“ machen Sie sich eine Checkliste und dann planen Sie einen Workshop wo diese Parameter mit den Mitarbeitern besprechen werden und dann das eigene Unternehmen dazu im Vergleich betrachtet wird. Verbesserungsvorschläge können ein erster Schritt zur Innovation sein! 

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