Praxisbeispiel: Unternehmenskauf Sohn vom Vater - Fördermittelfinanzierung erfolgreich

Unternehmenskauf Fördermittel: Sohn kauft vom Vater aus gesundheitlichen Gründen

Fördermittel, Fördergelder und Zuschüsse für den Unternehmenskauf

Viele hunderttausend Unternehmen sind vom Thema Unternehmensnachfolge betroffen. In mehr als 50% der Fälle soll bzw. wird das Unternehmen durch einen Unternehmenskauf weitergeführt. In diesem Praxisfall zum Thema Unternehmenskauf betrachten wir, wie ein Sohn das Unternehmen vom Vater kauft. Das Unternehmen muss kurzfristig vom Sohn gekauft werden, weil der Vater gesundheitlich stark eingeschränkt ist. Dies kam überraschend und deswegen nicht planbar.

Der Vater ist Mitte 50 und der Sohn musste quasi sofort einspringen. Der Kaufpreis des Verkäufers – also der Vater – hat sich einen Kaufpreis vorgestellt, der jenseits des wirtschaftlich machbaren war. Er wollte fünf Millionen Euro für sein Unternehmen haben und das wollte keiner am Markt bezahlen bzw. finanzieren. Dann war der Zeitdruck auch sehr groß, weil der Vater gesundheitlich belastet war.

 

Es lag nun an dem Sohn das Familienunternehmen weiterzuführen und für die Zukunft zu transformieren. Neben dem Kaufpreis mussten auch noch Stauinvestitionen finanziert werden. Bedenken wir dabei: Der Sohn wollte eigentlich noch nicht jetzt das Unternehmen durch Unternehmenskauf übernehmen. Er selbst dachte es wäre zu früh. Er selbst war Anfang 30.

 

Fördermittel eignen sich bestens für den Unternehmenskauf

Ergänzend zur Kaufpreisfinanzierung war da auch die Verantwortung für über 80 Mitarbeiter im Unternehmen. Solche Situationen treffen viele Unternehmen und dabei ist es am besten, den Kaufpreis und die Stauinvestitionen mit Förderprogrammen zu finanzieren. Neben Eigenkapitalverstärkung aus Förderprogrammen, oder auch tilgungsfreie Förderkredite und Haftungsfreistellungen, kommen eventuell auch Zuschüsse in Betracht, die die auf Dauer auch unternehmerisch und damit finanziell tragbar machen. Ohne die richtige und erfolgreiche Nutzung von Förderprogramme und Kombinationen daraus, haben viele Unternehmenskäufe finanziell hohe Belastungen. Nicht selten kommt es daher zu Spätfolgen im Unternehmen, weil die Kaufpreisfinanzierung die Liquidität des Unternehmens überbeansprucht und das Unternehmen in die Krise kommt.

Der Vorgang von Unternehmenskäufen ist ein regelmäßiger Vorgang und trifft viele Unternehmen. Aktuell gehen Statistiken und Analysen davon aus, dass in Deutschland zwischen 250.000 und 300.000 Unternehmen die Nachfolge angehen (müssen). Die Hälfte davon wird wahrscheinlich durch Unternehmenskauf durchgeführt.

 

Zurück zur Vater-Sohn Kaufpreisfinanzierung: Der Sohn hatte diese Last auf die Schultern gelegt bekommen. Das größte Problem war das geringe Eigenkapital des Sohnes.  Das ist im Regelfall ein Schwerpunkt in der Fördermittelberatung bei Unternehmenskäufen. Das geringe Eigenkapital ist in der Regel die größte Hürde. Wie das mit Förderprogrammen gelöst werden kann, erläutern wir im weiteren Verlauf. 

 

Unternehmenskauf mit Fördermittel finanzieren

In diesem Fall wurde der ursprüngliche Kaufpreis von fünf Millionen Euro auf drei Millionen Euro gesenkt, um den Vorgang überhaupt tragfähig und gangbar in der Finanzierung zu machen. Denn, das eine ist, dass Unternehmen sich hohe Verkaufspreise von dem Käufer wünschten, das andere ist aber auch, dass entscheidend ist, was der Markt und die Finanzierbarkeit als Grenze setzen.

Die Chancen der verschiedenen Förderprogramme, die hier zum Tragen kommen, schauen wir uns im Detail an. Vorab aber eines: Je länger Sie Zeit haben, um die Kaufpreisfinanzierung zu gestalten und mit Förderstellen und Banken zu verhandeln, desto besser die Konditionen und Rahmenbedingungen.

Bedenken wir folgendes: Der Kaufpreis muss ja irgendwie refinanziert werden, also zurückgezahlt werden. Und im Regelfall ist es so, dass das Unternehmen, dass gekauft wird, diesen Kaufpreis aus den Gewinnen oder aus der Liquidität mitfinanziert. Der Kaufpreis wird über z.B. eine Holdingkonstruktionen in Teile aus dem gekauften Unternehmen finanziert.

Wenn ein hoher Kaufpreis zu bezahlen ist, dann ist die Liquidität stark belastet. Wie sinnvoll wäre es da, wenn Sie Förderprogramme nutzen könnten, die die Kaufpreisrefinanzierung anteilig in die weitere Zukunft verlegt. Praktisch gesehen: Jetzt kaufen, später den Kaufpreis zurückzahlen.

 

Das bedeutet: Sie fangen zwar jetzt an zu refinanzieren aber nur mit den Zinsen. Die Tilgung, dass ist das was in der Zukunft dann später auf Sie als Käufer hinzukommt. Damit haben Sie zwei, drei vielleicht sogar sieben Jahre einen Teil der Rückzahlung für die Finanzierung vom Kaufpreis in die Zukunft verlagert für den heute vereinbarten und gezahlten Kaufpreis. Das heißt: es wird jetzt ein Kaufpreis vereinbart, dann werden nur 2 bis 7 Jahre Zinsen gezahlt und dann fangen Sie in der Zukunft an, die Refinanzierung bzw. Rückzahlung an die Förderstellen und Kreditinstitute bzw. Banken vorzunehmen.

 

Vorteile der Fördermittelfinanzierung bei Unternehmenskäufen

Das hat für den Käufer erhebliche Vorteile zur Sicherung des Unternehmens. Für den Verkäufer hat es den Vorteil, dass sein Lebenswerk auch in Zukunft weiter fortgeführt wird. Hinzu kommt: alles was in der Vergangenheit war, so wie die Stauinvestition oder nicht getätigte Digitalisierungsprojekte, oder nicht umgesetzte Transformationsprozesse im Unternehmen, werden dann auch noch in der Kaufpreisbildung mit angeführt. Damit wird das Unternehmen zukunftsfähig aufgestellt.

Von den ausgewählten Förderprogramm wurden die Vorteile der Eigenkapitalverstärkung gewählt. Ein Teil davon ist eine Beteiligung aus öffentlichen Förderprogrammen. Die Beteiligung ist nicht mit der Abgabe von Gesellschaftsanteilen verbunden – es ist eine stille Beteiligung. Weitere Stärkung des Eigenkapitals und somit auch eine Sicherung für den Kaufpreis wurde aus den verschiedensten Förderprogrammen im Bereich der Förderkredite mit Haftungsfreistellungen genutzt.

Der Vorgang ist mit einem Buffet aus Förderprogrammen für den Kaufpreis in der Finanzierung gestaltet worden, um dann den Kaufpreis auch finanzierbar und tragbar zu machen. Aus der Kalkulation der verschiedenen Finanzinstrumente ergab sich die Gesamtkaufpreissumme von drei Millionen Euro - zahlbar in einer Summe.

Fördermittelprogramme wurden wie folgt verwendet: Der Sohn selbst hatte leider nicht schon mal drei Millionen aufgebaut. Er hatte ein wenig Eigenkapital mit rund 30.000€. Somit keine großen Vermögenswerte, und war vorher auch „nur“ angestellt in dem Unternehmen des Vaters. Er hatte keine Gesellschaftsanteile und konnte sich noch gar nicht so viel Vermögen aufbauen. Erster Schritte war es, das Eigenkapital aus eigener Kraft zu erhöhen. Er hat deswegen mit Freunden gesprochen, mit Bekannten, - ob die Ihm Stück für Stück in fünf und 10.000 Euro Tranchen, Geld erst mal auf unbestimmte Zeit leihen würden. Das ist damit Eigenmittel in seiner Finanzierungsstruktur. Das heißt, sein eigenes Eigenkapital und das Kapital der anderen sind zu seinem Eigenkapital verschmolzen. In Summe waren es 300.000€ Dazu wurde dann ein Eigenkapitalförderprogramm beantragt in Höhe von 500.000€. Es ist speziell für Gründer. Und in diesem Projekt war der Sohn der Gründer, weil durch seinen Unternehmenskauf der Vorgang zu einem Gründervorgang wurde.

Jetzt war die Summe schon 800.000€. Und diese 800.000€ wurden dann noch durch eine mittelständische Beteiligungsgesellschaft ergänzt, so dass dann ein dann neuer Betrag von zusätzlich 800.000€ beantragt wurde. Jetzt war die Summe 1.600.000€ und die Zukunftsfähigkeit und Sicherheit für und im Unternehmen mit diesen 1.6 Millionen Euro war die Basis für die weitere Kaufpreisfinanzierung. Damit konnte ein Förderkredit in Höhe von 1.4 Mio.€ beantragt werden und damit war die Summe 3 Mio.€ - entsprechend dem Unternehmenskaufpreis.

 

Die Bürgschaftsbank wurde noch herangezogen, um die 1.4 Mio.€ zu verbürgen, weil im gesamten Vorgang zu wenig Sicherheiten vorhanden waren.

 

Fördermittel und Fördergelder mit Vorteilen bei Unternehmensnachfolgen

Insgesamt sind die Vorteile wie folgt: Tilgungsfreiheit bis zwei bzw. sieben und zehn Jahre. Dann geförderte Zinsen im Förderkredit und eine Bürgschaft zur Absicherung der Hausbank. Das wiederum spart Liquidität und das wiederum entspannt den Cash-Flow des Unternehmens. Am besten wirkt sich die asynchrone Rückzahlung der eigenkapitalähnlichen Förderprogramme aus. Das Unternehmen kann Wachstum einleiten, kann Investitionen aus dem laufenden Geschäft starten und zahlt erst ein, zwei bzw. sieben und zehn Jahre später die Finanzierung für den Kaufpreis zurück. 

 

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