Finanzierung im Unternehmen – Grundlagen Tipps und Zutaten für die „richtige“ Finanzierung

Was ist die richtige Finanzierung? Gibt es überhaupt die eine richtige Finanzierung oder kommt es eher auf die richtige Zusammensetzung an? Was sind die wesentlichen und wichtigen Zutaten in der Unternehmensfinanzierung?

 

Die fünf wesentlichen Zutaten in der Unternehmensfinanzierung

  1. Finanzierungsbedarf: es braucht eine genaue Kapitalbedarfsrechnung und Liquiditätsberechnung, die die Wirkung auf das Unternehmen erkennen lässt
  2. Unternehmenssituation: hierbei ist es entscheidend welche Kreditwürdigkeit das Unternehmen besitzt, Größe des Unternehmens (Mitarbeiter, Bilanzsumme, Umsatzzahlen), die Rechtsform, die Eigentumsverhältnisse (wem gehört das Unternehmen) und wenn vorhanden: die Aussage zur Konzernzugehörigkeit
  3. Unternehmensziele: die Betrachtung dabei ist konzentriert auf die Rentabilität, die Liquidität und die Unabhängigkeit des Unternehmens von anderen Dritten
  4. Ziele der Geldgeber: nicht nur aus Sicht des Unternehmens, sondern auch aus Sicht der Geldgeber müssen entscheidende Positionen beachtet werden: welche Regeln der Finanzierung finden Beachtung, welche Förderrichtlinien sind maßgebend und welche Beihilferegelungen müssen berücksichtigt werden.

 

5.     Finanzierungsinstrumente: um den Finanzierungswunsch Wirklichkeit werden zu lassen, sind intensiv folgende Punkte zu hinterfragen: wie ist die Verfügbarkeit der geplanten Finanzmittel bzw. des Finanzproduktes, welche Kosten sind damit für das Unternehmen verbunden, welche Fristigkeiten sind zu beachten, gibt es Losgrößen und was ist dabei zu berücksichtigen, und welche Risiken gehen im Besonderen mit dem geplanten Finanzierungsinstrument einher.

 

Außen oder Innen: Finanzierungsquellen nach Mittelherkunft

 

Das Geld fällt nicht vom Himmel und herzaubern kann man es eigentlich auch nicht. Woher kann also ein Unternehmen „seine“ Finanzierung bzw. das Kapital dafür bekommen. Welche Möglichkeiten und Lösungen sind nutzbar? Grundsätzlich gibt es die Außenfinanzierung und die Innenfinanzierung. Nachfolgend ist eine Übersicht zu den Möglichkeiten der Finanzierung:

Außenfinanzierung:

-        Beteiligungsfinanzierung: Beteiligungskapital, venture capital, private equity, going public, …

-        Kreditfinanzierung: kurzfristige Kredite und Schuldtitel, langfristige Kredite und Schuldtitel, …

-        Mischformen Mezzanine: Genussrechtskapital, Wandelanleihen, Obligationen, Nachrangdarlehen, Hybridanleihen, …

-        Sonderformen: Leasing, Factoring, Finetrading, …

 

-        Subventionsfinanzierung: Investitionszuschüsse, FuE Zuschüsse, EU-Sondermittel, …

 

Innenfinanzierung:

-        Selbstfinanzierung: Bildung von Gewinnrücklagen, Gewinnvorträge, steuerfreie Rücklagen, …

 

-        Sonstige Innenfinanzierung: Bildung von Rückstellungen, verdiente Abschreibungen, Gesellschafterfinanzierung, …

 

Finanzierungsaufbau – Tipps für die Erstellung der Finanzierung

Die   Zutaten zur Finanzierung und die möglichen Quellen (Mittelherkunft) sind aber nicht alles, um eine richtige Finanzierung darzustellen. Es bedarf jetzt noch der Beachtung des richtigen Zusammenspiels im Finanzierungsaufbau. Der Finanzierungsaufbau umfasst die wichtigen Positionen in Bezug zu den „finanziellen“ Unternehmensdaten, die sich wie folgt ergeben:

 

-        Anlagevermögen: unter Beachtung der Finanzierungsmöglichkeiten des Unternehmens, ist das Anlagevermögen stabil und wirtschaftlich sinnvoll zu planen

-        Umlaufvermögen: unter Berücksichtigung, dass das Umlaufvermögen die gesamte Liquidität des Unternehmens beeinflusst, muss dieses für einen sicheren Geschäftsablauf so niedrig wie möglich geplant werden

-        Liquide Mittel: die Geschäftsentwicklung ist oftmals saisonal o.ä. volatil beeinflusst und deswegen müssen die liquiden Mittel ausreichend bemessen sein. Unternehmen müssen bei zu geringer Planungsgröße auf –soweit vorhandene- freie Kreditlinien zurückgreifen (KOSTEN)

-        Eigenkapital: die Banken haben unterschiedliche Kennzahlen für die Mindestgröße des Eigenkapitals. Um die Kreditwürdigkeit zu erhalten darf die Summe des Eigenkapitals nicht unter ein – von den Banken- gewünschten Niveau absinken

-        Langfristiges Fremdkapital: diese Position deckt das zur Finanzierung des nicht durch Eigenkapital gedeckte Anlagevermögen und das langfristig gebundene Umlaufvermögen

-        Kurzfristige Verbindlichkeiten: auf den typischen Geschäftsverlauf „ableiten“ und planen

-        Dispositionskredit: zusätzlich zu den liquiden Mitteln ist diese Position zur Finanzierung von saisonalen Einflüssen und für besondere Vorkommnisse im Geschäftsverlauf ausreichend zu bemessen und als „zusätzliche“ freie Kreditlinie zu planen (in Abhängigkeit der Gesamtplanung)

 

 

Jetzt kennen Sie die drei wesentlichen Bereiche einer Finanzierung: die Zutaten zur Finanzierung, die Finanzierungsquellen und den Finanzierungsaufbau. 

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